Hier bin ich, gefangen im Abgrund
Erster Eintrag.
Was schreibt man da?
Es sind noch zwei Tage bis zu meinem Debüt und ich sollte mich wirklich darauf konzentrieren, doch tue es nicht. Stattdessen habe ich viel zu viel Spaß mit den sozialen Medien dieser Generation. In dieser Zeit nimmt jeder alles so ernst. „Teile Dinge über Dich selbst. Lass sie Dich kennenlernen. Interagiere mit der Welt.“ Ich habe keinen Mund, doch muss ich tweeten und Videos aufnehmen.
Was ist ein Senpai überhaupt? Seit meiner Geburt musste ich kämpfen nur um zu überleben. Das geht. Darin bin ich gut. Wenn nicht einer der Besten darin. Hier muss man wohl betteln und nett sein um voran zu kommen. Voxxy nahm meine Ankunft genauso auf, wie ich es mir erhofft hatte. Stell dir die Überraschung des Dämons vor, als er nach der Begegnung meine Stimme erneut hörte. Der Bastard war so frech und hat zunächst in der Öffentlichkeit den Netten gespielt. Ich bin überrascht wie viele Leute sich um ihn sorgen.
…und doch, bin ich geschockt wie viele Menschen auch mich zu akzeptieren scheinen. Es ist schwer mit den vielen Fanarts mitzuhalten, und an Tag 2 musste ich das Beantworten all der Kommentare aufgeben. Diese Zeit ist voll von sanften Menschen.
Noctyx sind auch so. Der eine ist ein Polizist, nicht soweit von meiner Berufung entfernt, benimmt sich aber wie ein Dummkopf. Ein Sonnenschein mit Haar, das dem gleicht. Der DJ ist eine Wildcard. Manchmal voller Energie und Elan, zu anderer Zeit sieht er dann aber aus als müsse er gleich weinen wegen jeder Kleinigkeit. Keine Ahnung wie er seinen eigenen Abgrund überlebt hat, zerbrechlich wie er ist. Der Dieb ist tatsächlich sehr lustig. Er macht aller Welt weiß, dass er niedlich und knuddelig sei, aber ich habe seine Krallen aus nächster Nähe gesehen. Ich habe ihn in die Ferne schauen sehen, wenn er glaubt unbeobachtet zu sein. Ich kenne den Blick zu gut. Ich werde nicht fragen, aber sie müssen ihm sehr wichtig gewesen sein. Uki… was gibt es über Uki zu sagen? Er fühlt sich als würde er zerbrechen und im Wind zerstreut werden, überließe man ihn sich selbst. Es kann nicht einfach sein all den Schmerz zu sehen, bevor er eintritt. Irgendwie lebt er zugleich in der Gegenwart und ist doch halb verloren in der Zukunft. Seine Vergangenheit kenne ich. Wenn ich mich doch nur in der Welt befände!
Ich versuche damit klarzukommen. Das ist alles was ich gerade tun kann. Im Gegensatz zu den Anderen, habe ich nichts von Bedeutung zurückgelassen. Dort wird mich niemand vermissen, selbst wenn diese Welt noch existierte. Irgendwann werde ich mich ihnen anschließen. Einen Zeitraum weiß ich noch nicht, nur dass es sich eher um Monate statt Jahre handelt. Der Professor war bisher keine große Hilfe, vielmehr steht er mir im Weg. Ich gab ihm eine Rippe und jetzt will er den Apfel. Ich genieße unsere Gespräche wenn er bei klarem Verstand ist. Es ist schade wie klug er ist und doch müssen unsere Unterhaltungen so kurz sein. Ich habe weder genug Erfahrung ihm zu helfen, noch mir selbst.
Ich schaffe das. Wie immer.
Fulgur Ovid meldet sich ab.
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Translator: Ann
Proofreader: Drawn
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